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Forschungsprojekt zur Entwicklung einer religionswissenschaftlichen Didaktik an der Universität Bayreuth

01.03.2021

Dr. Stefan Schröder

Wie könnte ein zukunftsfähiger religionsbezogener Schulunterricht in Deutschland angesichts der Gleichzeitigkeit weitgreifender Säkularisierungs- und weltanschaulicher Pluralisierungsprozesse aussehen? Mit dieser Frage ist das von der Robert Bosch Stiftung geförderte Forschungsprojekt „Religion Literacy – Auf dem Weg zu einer religionswissenschaftlichen Didaktik für schulische Religionskunde“ befasst, das seit dem 1. März 2021 (Laufzeit: drei Jahre) von den Bayreuther Religionswissenschaftler/innen Dr. Stefan Schröder (Projektleiter) und Sophie Faulstich (Projektmitarbeiterin) durchgeführt wird.

Ziel des Projekts ist die Entwicklung einer empirisch fundierten religionswissenschaftlichen Didaktik für schulische Religionskunde. Sie soll sich für religionsbezogene Fachanteile in zunehmend teilnehmerstarken Schulfächern wie Ethik oder Werte und Normen, aber auch für den Sprachen-, Geschichts- oder Geographieunterricht eignen. Religion Literacy wird dabei als übergreifendes Lernziel einer religionswissenschaftlichen Fachdidaktik verstanden. Es ist Teil einer didaktischen Programmatik, die einen informierten und kritischen Umgang der Schüler*innen mit Religion als gesellschaftlichem Phänomen anstrebt, statt gängige essenzialisierende und rein innerlich-erfahrungsbasierte Religionskonzepte zu reproduzieren.

Sophie Faulstich

Das Projekt setzt sich aus einem programmatischen und einem empirischen Projektteil zusammen, die sich wechselseitig informieren und ergänzen sollen. Für den empirischen Projektteil ist vorgesehen, Präkonzepte und Alltagstheorien von Schüler*innen über Religion zu erheben und im Rahmen einer didaktischen Strukturierung mit fachdidaktisch-programmatischen Überlegungen „ins Gespräch zu bringen“. Ein didaktisch informierter religionswissenschaftlicher Konstruktivismus dient dabei epistemologisch und lerntheoretisch als verbindendes Element.

Im Rahmen des Projekts findet ein ständiger Austausch mit Fachkolleg*innen, Bildungswissenschaftler*innen und Schulpraktiker*innen statt, z.B. in Form von selbst ausgerichteten Workshops und Tagungsteilnahmen des Projektteams. Das angestrebte Resultat ist ein fachdidaktisches Konzept, das den fachlichen Diskurs voranbringt und relevante Anstöße für die schulische Praxis bietet.

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