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Projekttagung Religion Literacy

10. bis 11. Februar 2023 

Tagungsbericht: "Conceptual Change in den Didaktiken kultur- & sozialwissenschaftlicher Fächer" 

Am 10. und 11. Februar fand die Tagung "Conceptual Change in den Didaktiken kultur- & sozialwissenschaftlicher Fächer" statt. Ausgerichtet und organisiert wurde sie von unseren Mitarbeiter:innen Dr. Stefan Schröder und Sophie Faulstich im Rahmen des von der Robert Bosch Stiftung geförderten Projekts „Religion Literacy – Auf dem Weg zu einer empirisch fundierten konstruktivistischen Religionsdidaktik“ (2021-2024).

Ziel des Projekts ist die Entwicklung einer empirisch fundierten religionswissenschaftlichen Didaktik für schulische Religionskunde. Sie soll sich für religionsbezogene Fachanteile in zunehmend teilnehmerstarken Schulfächern wie Ethik oder Werte und Normen, aber z.B. auch für den Sprachen-, Geschichts- oder Geographieunterricht eignen. Im Rahmen des Projekts wird daher immer wieder Austausch sowohl mit zu religionskundedidaktischen Themen arbeitenden Fachkolleg:innen als auch zu Fachdidaktiker:innen und Schulpraktiker:innen anderer Fächer gesucht.

Diesem Ziel entsprechend wurde die jüngste Projekttagung auf interdisziplinären Austausch anhand eines spezifischen didaktischen Konzepts ausgerichtet. Zur zweitägigen Veranstaltung, die in Räumlichkeiten der Jugendherberge Bayreuth abgehalten wurde, kamen geladene Religionswissenschaftler:innen, Psycholog:innen sowie Didaktiker:innen der Fächer Geografie, Geschichte, Sachkunde, Politik und Philosophie von verschiedenen deutschen und schweizerischen Hochschulen nach Bayreuth. Verbindend war der gemeinsame Fokus auf Conceptual Change. Dieser Ansatz kam in den auf der Tagung diskutierten Beiträgen als strukturierendes Konzept für empirische Forschungsarbeiten und/oder didaktische Formate im Schul- und Hochschulkontext  zur Anwendung. ​

Auch für das Bayreuther Projekt Religion Literacy hat sich das Modell des Conceptual Change als hilfreiche und zentrale Heuristik erwiesen. Es begreift das Erlernen von Konzepten in einer Domäne als Konzeptwandel von naiven, aber häufig funktionalen Alltagsvorstellungen bzw. -theorien hin zu differenzierteren wissenschaftlichen Anschauungen und Theorien. Es stammt ursprünglich aus dem Bereich der naturwissenschaftlichen Didaktiken, hat in jüngerer Vergangenheit aber auch in anderen Domänen Anwendung gefunden, wobei sich hinsichtlich der Übertragbarkeit nicht selten Fragen und Probleme ergeben. So unterscheidet sich z.B. die Beschaffenheit von Konzepten in den Naturwissenschaften in mancherlei Hinsicht von denen im Bereich der Kultur- und Sozialwissenschaften. Einen Beitrag zu einer systematischen interdisziplinären Debatte über diese Herausforderungen aus verschiedenen pädagogisch-didaktischen Blickwinkeln, war das Ziel der Tagung. Ausgehend von den anregenden Diskussionen ist nun ein Sammelband zum Thema geplant, der voraussichtlich 2024 erscheinen wird.

Wir danken allen Beteiligten für ihre engagierte Teilnahme und der Robert Bosch Stiftung für die großzügige Förderung! Das Programm zur Tagung kann hier eingesehen werden.

(SF 15.02.23)

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