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Kulturwissenschaftliche Fakultät

Religionswissenschaft

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Aktuelle Projekte

Forschungsprojekte

Religion Literacy – Auf dem Weg zu einer religionswissenschaftlichen Didaktik für schulische ReligionskundeEinklappen

Leitung: Dr. Stefan Schröder
Laufzeit: 2021-2024
Förderung: Robert Bosch Stiftung

Das Projekt "Religion Literacy – Auf dem Weg zu einer religionswissenschaftlichen Didaktik für schulische Religionskunde" startete zum 1. März 2021. Neben Projektleiter Dr. Stefan Schröder ist auch unsere Mitarbeiterin Sophie Faulstich an dem Projekt beteiligt.

Ziel des Projekts ist die Entwicklung einer empirisch fundierten religionswissenschaftlichen Didaktik für schulische Religionskunde. Sie soll sich für religionsbezogene Fachanteile in zunehmend teilnehmerstarken Schulfächern wie Ethik oder Werte und Normen, aber auch für den Sprachen-, Geschichts- oder Geographieunterricht eignen. Religion Literacy wird dabei als übergreifendes Lernziel einer religionswissenschaftlichen Fachdidaktik verstanden. Es ist Teil einer didaktischen Programmatik, die einen informierten und kritischen Umgang der Schüler*innen mit Religion als gesellschaftlichem Phänomen anstrebt, statt gängige essenzialisierende und rein innerlich-erfahrungsbasierte Religionskonzepte zu reproduzieren.

Das Projekt setzt sich aus einem programmatischen und einem empirischen Projektteil zusammen, die sich wechselseitig informieren und ergänzen sollen. Für den empirischen Projektteil ist vorgesehen, Präkonzepte und Alltagstheorien von Schüler*innen über Religion zu erheben und im Rahmen einer didaktischen Strukturierung mit fachdidaktisch-programmatischen Überlegungen „ins Gespräch zu bringen“. Ein didaktisch informierter religionswissenschaftlicher Konstruktivismus dient dabei epistemologisch und lerntheoretisch als verbindendes Element.

Im Rahmen des Projekts findet ein ständiger Austausch mit Fachkolleg*innen, Bildungswissenschaftler*innen und Schulpraktiker*innen statt, z.B. in Form von selbst ausgerichteten Workshops und Tagungsteilnahmen des Projektteams. Das angestrebte Resultat ist ein fachdidaktisches Konzept, das den fachlichen Diskurs voranbringt und relevante Anstöße für die schulische Praxis bietet.

Am 10. und 11. Februar 2023 fand in diesem Zusammenhang die Tagung "Conceptual Change in den Didaktiken kultur- & sozialwissenschaftlicher Fächer" statt. Einen Bericht hierüber sowie das Programm finden Sie hier

Religious engineering. The making of moralities, development and religion in Niger (Exzellenzcluster Africa Multiple)Einklappen
Religious engineering

Projektmitglieder in Bayreuth: Hamissou Rhissa Achaffert (Doktorand), Prof. Dr. Paula Schrode (Leitung), Ibrahim Bachir Abdoulaye (Doktorand), Prof. Dr. Eva Spies (Leitung, PI)

Projektpartner an der Université Abdou Moumouni Niamey, Niger: Prof. Dr. Mahaman Sanoussi Tidjani Alou (Leitung)

Projektbeschreibung

Promotionsprojekte

​Islamkritik – Islamreform? Muslimische Stimmen im deutschsprachigen Islamdiskurs (Arbeitstitel)Einklappen

Doktorand: Benedikt Erb, M.A. 
Betreuer: Prof. Dr. Christoph Bochinger

Kurzbeschreibung: Im deutschsprachigen Islamdiskurs hat sich unter dem Label der Islamkritik ein Sprechen über den Islam verselbstständigt, in dem muslimische Stimmen häufig die Rolle von Kronzeugen zukommt. Mit dem emischen Begriffspaar „Islamkritik – Islamreform“ möchte das geplante Dissertationsprojekt ein Spannungsfeld aufmachen, in dem muslimische oder als muslimisch markierte Stimmen eine agency haben und im Sinne eines Foucaultschen Dispositivbegriffs Antworten auf eine urgence, also einen diskursiven Notstand anbieten. Diese Positionen inhaltlich und hinsichtlich (nicht-)religiöser Selbstverortungen zu systematisieren, ist ein Anliegen des Projekts. Des Weiteren sollen aber auch Prozesse der Verorganisierung und Professionalisierung sowie im Kontext religionspolitischer Aushandlungsprozesse artikulierte Repräsentationsansprüche untersucht werden. Im Hintergrund steht dabei nicht zuletzt die Frage, mit welchen Metaphern islamreformerische Prozesse im deutschsprachigen Islamdiskurs sinnvoll zu beschreiben sind; Vorschläge wie Michael Blumes „stiller Rückzug“ gilt es dabei ebenso zu prüfen wie das im islamkritischen Schriftgut verbreitete Paradigma einer „Säkularisierung des Islams“.

​Der 'Türke' als Motiv in Toleranzdiskursen nonkonformistischer Strömungen der deutschsprachigen Reformation...Einklappen

Vollständiger ​Arbeitstitel: Der 'Türke' als Motiv in Toleranzdiskursen nonkonformistischer Strömungen der deutschsprachigen Reformation und Konfessionalisierung

Doktorandin: Ines Sonntag, M.A.
Betreuer: Prof. Dr. Christoph Bochinger, Prof. Dr. Susanne Lachenicht

Kurzbeschreibung: Im 16. und 17. Jahrhundert gab es zahlreiche Schriften, die sich der Frage widmeten, wie mit den verschiedenen Christentümern umzugehen sei, die im Zuge der Reformation und Konfessionalisierung an die Oberfläche gespült wurden. Innerhalb dieses Diskurses wurde immer wieder Bezug auf die 'Türken' genommen, die bis nach Wien vorgedrungen waren und eine reale militärische Bedrohung darstellten. Das Dissertationsprojekt widmet sich der Frage, wie im Rahmen konfessioneller Auseinandersetzung auf die 'Türken' Bezug genommen wurde und welchen Einfluss das Reden über den 'Türken' auf die Toleranzbegründungen der Zeit hatte. Welche Funktionen erfüllten die einzelnen Narrative (vom Antichrist bis zum Vorbild) in einem inner-christlichen Toleranzdiskurs? Und inwieweit half der 'Türke' gar bei der Lösung innenpolitischer Konflikte?

​Gegenwärtige Theosophie in Deutschland (Arbeitstitel)Einklappen

Doktorand: Christian Uhrig, M.A.
Betreuer: Prof. Dr. Christoph Bochinger

Kurzbeschreibung: Die Arbeit soll sich mit der gegenwärtigen Situation der Theosophie in Deutschland beschäftigen. Ein Ausgangspunkt des Interesses ist die Beobachtung, dass die gegenwärtige Theosophie in Deutschland unter anderem als "untergehende Religion" beschrieben wird. Da kaum wissenschaftliche Literatur zur gegenwärtigen Theosophie in Deutschland existiert, ist es, neben der Exploration, ein Ziel der Arbeit danach zu fragen, ob tatsächlich von einer untergehenden Religion gesprochen werden kann oder ob hier gegebenenfalls differenziert werden müsste. Weltweit geht man von einer Zahl von einigen 10.000 Anhängern der Theosophie aus, wobei die Schwerpunkte der theosophischen Anhängerschaft im angelsächsischen Raum und Indien festgemacht werden. Für die Theosophische Gesellschaft (TG) Adyar nennt Stefan Rademacher in Deutschland die Zahl von 150-160 Mitgliedern im Jahr 2001. Daneben existiert eine breite Anzahl von kleineren theosophischen Zusammenschlüssen, deren Zahl aber selten über 50 Anhänger reicht. Die Arbeit soll darstellen, wie sich gegenwärtige Theosophie in Deutschland ausprägt und welche Gruppen und Initiativen existieren. Ein weiterer Schritt ist der Gang ins Feld und eine Untersuchung der gegenwärtigen theosophischen Ritualpraxis, Medien der Kommunikation und Vergemeinschaftungsformen.

Doktoranden (BIGSAS Junior Fellows)

The Role of Charitable Activities of Turkish Organisations in Niger (Arbeitstitel)Einklappen

Doktorand: Ibrahim Bachir Abdoulaye (BIGSAS Junior Fellow)
Betreuerin: Prof. Dr. Paula Schrode

Associations de dialogue interreligieux et gouvernance de la pluralité religieuse au Niger: vers une laicité «de contexte»Einklappen

Doktorand: Ibrahim Seyni Mamoudou (BIGSAS Junior Fellow)
Betreuerin: Prof. Dr. Eva Spies

Entrepreneurship and Prosperity Gospel. A Business Ethical Perspective on Neo-Pentecostal/Charismatic Churches in GhanaEinklappen

Doktorand: Issac Osei-Tutu (BIGSAS Junior Fellow)
Betreuerin: Prof. Dr. Eva Spies

Penser et faire le développement au Niger : Le rôle des acteurs islamiques locaux (Arbeitstitel)Einklappen

Doktorand: Hamissou Rhissa Achaffert (BIGSAS Junior Fellow)
Betreuerin: Prof. Dr. Eva Spies

Habilitationsprojekte

Magnus Echtler: Routinizing the Black Messiah (abgeschlossen)Einklappen
Dr. Stefan Schröder: Religionskundliche Didaktik als Anwendungsfeld der ReligionswissenschaftEinklappen

Mentorat: Prof. Dr. Christoph Bochinger; Prof. Dr. Paula Schrode; Prof. Dr. Carlos Kölbl

In dieser kumulativen Habilitationsschrift werden Beiträge zur Entwicklung einer nicht-konfessionellen religionskundlichen Didaktik zusammengefasst. Ausgehend von einer Problemanalyse der Geschichte und derzeitigen Situation religionsbezogenen Unterrichts im deutschsprachigen Raum werden in Form von religionswissenschaftlichen Metakonzepten zentrale Prinzipien einer religionskundlichen Didaktik ausgearbeitet. Damit soll nicht nur ein didaktischer Baustein zur Gestaltung von schulischer Religionskunde im Rahmen sog. „Ethikfächer“ entwickelt, sondern auch ein Beitrag zum fachwissenschaftlichen Selbstverständigungsprozess und zur Reflexion der bildungspolitischen Rolle der Religionswissenschaft geleistet werden.


Verantwortlich für die Redaktion: Anna-Lena Späth

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